Männerchor und Sax-Cuvée begeisterten im Weihnachtskonzert

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Details: Veröffentlicht: 19. December 2023

Weiler b. Bingen. Es ist schon weit mehr als nur Tradition, die Konzertveranstaltung, die in die Region weit über die Grenzen von Kreisen hinausstrahlt und jedes Jahr ein heißer Veranstaltungstipp ist: Das Weihnachtskonzert des Männerchor Weiler.

In jetzt 23 Jahren haben sich die Sänger ein Renommee erworben, wo Chor- und Stimmbildung, Gesangspflege und hohe Motivation zusammentreffen, auf einem für ein Laienchor hohen Niveau.

Chorleiter Andreas Arnecke, der den Chor seit 12 Jahren leitet und auch geprägt hat, hat erneut eine Glanzleistung abgeliefert, wozu auch das Saxophonquartett „Sax Cuvée“ mit einer beeindruckenden Virtuosität beitrug.

Und die Akteure des Abends boten Werke aus allen Epochen, von Barock bis zur Neuzeit, was die Programmpalette farbig und ungeheuer interessant machte.

Nach einem mittelalterlichen Chorsatz „Es kommt ein Schiff geladen“ strahlte die „Ankunft der Königin von Saba“, ein händelsches Paradestück mit breiter orchestraler Wirkung, in den von Kerzenlicht erhellten Kirchenraum. Ein wahrhaft königliches Ambiente.

Der bekannte Lutherchoral „Vom Himmel hoch“, in dynamischer Vielfalt dargeboten, setzte hierzu einen beeindruckenden Kontrast. In Beethovens 2. Satz der berühmten „Pathétique“ kam durch die zarten und weichen Saxophonstimmen die zarte Schönheit und die emotionale Tiefe des Stückes bewegend zum Ausdruck.

Mit Sonnets „Weihnachtsglocken“ setzten die Sänger einen etwas eigenwilligen Kontrapunkt zu der spätromantischen Komposition.

Und darauf folgte das Sax-Cuvée-Saxophonquartett mit einer zeitgenössischen Komposition zu „Maria durch ein Dornwald“ ging und setzte einen Glanzpunkt. Den Komponisten Reinhardt Müller im Zuhörerraum dürfte es mehr als erfreut haben.

Und das Werk des japanischen Komponisten Yagisawa mit seinem „Sentimentale“ legte meisterhaft Emotion frei, mit zarten Melodien und reicher Harmonie.

Die Weihnachtsbotschaft der Engel nach einer Melodie aus dem 18. Jahrhundert fand sich in einem strahlenden „Gloria in excelsis Deo“ von den Instrumentalisten und Sängern zu einem furiosen Erlebnis geformt.

Ein „Vater unser“ des estnischen Komponisten Arvo Pärt ließen die Saxophonisten in eine tiefe spirituelle Dimension eintauchen. Zart und wohlig dagegen der uralte Chorsatz „Es ist ein Ros entsprungen“.

Bachs „Italienisches Konzert“ ließ in den warmen Tönen des italienischen Barocks die breite und voluminöse Art der Saxophone unter die Haut gehen. Dagegen setzte der Chor ein rhythmisch sehr anspruchsvolles Stück, ein tschechischer Choral „Trommellied“ von Lüderitz.

Weihnachtsmusik ohne die weltberühmte „Nussknacker-Suite“ geht nicht. Diese Aufgabe lösten die Saxophonisten mit Bravour beim „Tanz der Zuckerfee“. Der Klang entfaltet eine solche Wirkung im Kirchenraum, dass man ein ganzes Orchester vor sich zu haben glaubte.

Fester Bestandteil des Chorrepertoires zu Weihnachten ist auch Adolphe Adams „Cantique de Noël“. Hier zeigt der Männerchor sein ganzes Können in Brillanz vom feinsten Pianissimo bis zum strahlenden Forte. Das war perfekt.

Der erfolgreiche „Christmas Song“ von Mel Tormé war ein weiteres Bonbon in der Programmfolge, ehe der Chor mit dem Weihnachtslied der Weihnachtslieder „Stille Nacht“ noch einmal sein ganzes Können in Dynamik und Aussprache an den Tag legte.

Der Gesang wehte wie ein Hauch durch den Kirchenraum, sodass man die vielen Kerzen knistern hören konnte.

Und dann war es vorbei, ein Konzert, das Gerhard Lautz und Adam Schmitt anspruchsvoll moderierten. Die Darbietungen wurden mit viel Applaus belohnt, der sich am Schluss in stehende Ovationen verwandelte.

Dankesworte und Präsente für die Akteure wurden von den begeisterten Zuhörern mit reichem Beifall quittiert.

Zur einfühlsamen Vokal- und Instrumentalmusik setzte Jürgen Bootz die Lichteffekte im Kirchenraum, die den Abend rundum zu einem großartigen Erlebnis machten: eine vorweggenommene Bescherung für die Besucher vom Mittelrhein, aus dem Rhein-Main-Gebiet, Rheinhessen und dem Naheland.

Nach dem gemeinsam gesungenen „O du fröhliche“ war für viele die Weihnacht 2023 dann eröffnet.