Nach Terrorwelle: Kein Dorffest in Weiler
ct. WEILER - Nach ausgelassenem Feiern ist niemandem zumute. Doch dürfen und müssen lange geplante Dorffeste und Kerben aus Mitgefühl zu den Opfern der verheerenden Terroranschläge in den USA abgesagt werden? Was soll stattfinden, was gestrichen werden? Bevölkerung, Schausteller, Organisatoren im Verbreitungsgebiet der Allgemeinen Zeitung reagieren unterschiedlich.
In Weiler entschied der Rat in einer eilig einberufenen Sitzung, das für das Wochenende terminierte Dorffest völlig zu streichen
In einer Resolution ruft der Rat die Bevölkerung zur Teilnahme am Sonntagsgottesdienst auf.
Er wird von Musikverein, Männergesangverein und Kirchenchor gestaltet. Nur die vielen bunten Fähnchen über den Dorfstraßen flatterten gestern noch lustig im Wind.
"Feierlaune kommt nach dieser Katastrophe sowieso nicht auf", unterstützt Elisabeth Peifer die kurzfristige Entscheidung. Wie ein Lauffeuer hat die Kunde vom abgesagten Fest in Weiler die Runde gemacht.
"Die meisten finden die Absage richtig", fasst Alexandra Hertz, Bäckerei-Verkäuferin, die Stimmung zusammen.
Seit Dienstag ist der Terrorangriff Thema Nummer eins an der Ladentheke. "Ich kann nicht verstehen, welcher Glaube das sein soll, der Menschen jubeln lässt, wenn andere unschuldig und grausam in den Tod geschickt werden", schüttelt eine junge Mutter den Kopf. Schade, ja, schade sei es schon, dass kein Dorffest gefeiert wird.
Immerhin waren die Vorbereitungen der Vereine fast abgeschlossen. "Wir hatten massenhaft Calamares eingekauft. Aber die frieren wir ein und frittieren sie zum nächsten Fest", so Thea Poth vom Weiterer Carnevalverein.
Spätestens zum Weihnachtsmarkt könne man auf die Gefriertruhen-Reserve zurückgreifen.
