Weiler. Dass Männerchöre mit der Zeit gehen müssen, sonst gehen sie mit der Zeit. Diese kluge Erkenntnis hat der Männerchor Weiler mit seinem Konzert „Day and Night“ beeindruckend unter Beweis gestellt.
Der englische Konzerttitel hatte vielleicht den einen oder anderen Liebhaber klassischer Männerchorliteratur zweifeln lassen – er wurde eines Besseren belehrt.
Die mehr als 40 Männer des renommierten Weilerer Gesangsensembles haben unter ihrem agilen Leiter Andreas Arneke ein überaus farbiges, buntes und facettenreiches anspruchsvolles Programm mit zwei stimmstarken Solistinnen und einer virtuosen Band um Manuel Seng auf die Bühne gezaubert.
Der szenische Auftritt der Männer, das geordnete Schlafen und dazu singen auf der Bühne bis zum Erwachen war schon ein sehr starker Auftakt.
Ganz bunt auch das Outfit; es sah aus nach Arbeit, Freizeit, Urlaub, Ferien, Hobbies und Bettruhe.
Die Lichteffekte taten ihr übriges, um den letzten Zuhörer in dieses Geschehen mit hineinzunehmen, vom „Morgenrot“ glanzvoll gesanglich untermalt.
Birgit Auweiler, mit einer zarten und feinen Stimme, versteht sie es Pop-Balladen und auch lyrische Songs an den Mann zu bringen, gefühlvoll der Amstrong-Hit „What a wonderful world". Mit „I thought about you“ bereicherte sie ihren glanzvollen Auftritt.
Barbara Arneke unterstrich ihre sängerische Begabung mit darstellerischem Talent in Leo Falls bekannter „Pompadour“-Arie und in herausragender Weise mit Reuters „Blusenkauf“ - das war einfach super!
So farbig wie die Blusen waren auch die weiteren Darbietungen des Chores mit Peter Fox‘ „Haus am See“, ein Werk, das den Hip-Hop-Musiker bekannt machte, mit viel Verve aufgeführt.
Darauf setzten die Sänger den Beatles-Evergreen „Yesterday“, zart, feinfühlig in einer sehr textnahen Dynamik.
Und die „örtliche Wetterfee“ Christa Stipp war berufen das Wetterlied von Aca & Pella anzusagen, mit Charme, Liebreiz und natürlich fachlichem Hintergrund – eine coole Idee, die auch zündete.
Michel Legrands Popsong „Wie sich die Mühlen drehn“, längst ein Welthit, bot Birgit Auweiler in großer Ausdrucksstärke und der Popsong „On the sunny side oft he street“, nahm den Weg von einer Broadwayshow zu den beliebtesten Jazz-Standards. Dem wurde die Sängerin auch mit Bravour gerecht.
Nach hartem Jazz ein starker Kontrast mit Schuberts „Lindenbaum“ und als krönender Abschluss vor der Pause ein Chorsatz aus der Hochromantik. Dem Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy, Begründer der historischen Musikpflege, huldigte der Männerchor mit einem äußerst gepflegten Gesangvortrag“ im Süden“. Und dann war, wie im Süden, Siesta angesagt.
Nach einer stärkenden und erholsamen Pause für die Akteure und die äußerst aufmerksamen und sachkundigen Zuhörer, stieg der Chor mit dem Werk „Aus der Traube in die Tonne“ ein, das einfach zu einer Weinbaugemeinde gehört. Das forderte den Beifall des Publikums heraus, der sich nochmals steigerte nach dem „Frater Kellermeister“.
Höchst wirkungsvoll dargeboten wurde die Suche nach dem rechten Wein. Und mit zu viel Wein, wird die Zunge schwer, was Barbara Arneke mit „Biddlabuh“ ausdrückte. In diesem Kreislerschen Song ließ sie dessen Stil, virtuose Sprache und Musik, Mimik und Gestik voll aufblühen. Und dann lud sie beschwingt zum „Bummeln gehen“, wie es in der Operette „Ball im Savoy“ musikalisch ausgedrückt wurde – mitreißend.
Die Wise Guys, aus einer Kölner Schulband gegründet, haben mit ihrem Vocal-Pop-Stil Furore gemacht. Eines ihrer Paradestücke hatten die Sänger eingeübt „Wie kann es sein“. Das war schon allererste Sahne und das Publikum bedankte es lautstark.
Ihr ganzes Können bot die Jazzband auf, hoch professionell und phantastisch, die „Night in Tunisia“ im Bebop-Stil sowie „You and the night and the Music“, dass vom Broadway aus den Weg in die Musikpaläste aufnahm - Jazz vom Feinsten!
Einen verdammt dicken Brocken, Schuberts mit Schwierigkeiten und Modulationen gespicktes Werk „Ruhe schönstes Glück der Erde“, steckten die Sänger bestens eingeübt weg. Hiermit kratzen Sie an die Topline der klassischen Männerchorliteratur. Alle Achtung für eine grandiose Leistung.
Karl Müllers „Im schönsten Wiesengrunde“ passte dann bestens zum Ausklingen des „Konzert-Tages“. Feinste Deklamation der Sänger!
Mit Mackebens Gassenhauer „Die Nacht ist nicht zum Schlafen da“ setzte Barbara Arneke nochmals einen Glanzpunkt - ebenso mit Webbers „Memory“. Diese Reflektion auf einen vielumjubelten Konzertabend bereitete den Weg zum Finale.
Herbert Grönemeyers „Zur Nacht“ hatte der Weilerer Chorleiter für Männerchor arrangiert. Mit voller Hingabe und den Solopartiten der Sängerinnen, ging dann lichttechnisch der Mond auf, das Konzertthema „Day and Night“ hatte sich erfüllt.
2018 MGV Konzert "Day and Night"
Plakat 'Day and Night'
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Konzertkarte
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Day and Night Motiv
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Viele Zuschauer kamen in die Rhein-Nahe-Halle
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Der Männerchor Weiler in speziellem Outfit
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Mitwirkende und Programm
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Ein milder Schein wecket den Morgen
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Der Chor
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Musikalische Gesamtleitung Andreas Arneke
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Haus am See (Peter Fox)
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Birgit Auweiler (Sopran)
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Manuel Seng und Band
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Barbara Arneke (Mezzosopran)
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Andreas Arneke am Klavier
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Zur guten Nacht (Herbert Grönemeyer)
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Wetterfee Christa Stipp mit dem Konzertwetter ;-)
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Wetterlied von Aca & Pella
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Moderation Adam Schmitt ...
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... und Gerhard Lautz
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Ruhe, schönstes Glück der Erde (F. Schubert)
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Der Mainzer Pianist Manuel Seng ...
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Saxofon: Rainer Heute (HR Bigband)
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Schlagzeug: Max Jentzen
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Der Frater Kellermeister (C.A. Kern)
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Barbara und Andreas Arneke
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Andreas Arneke mit den beiden Solistinnen
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Harmonisches Zusammenspiel aller Akteure
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Ein Programm, das dem leistungsstarken Männerchor zu höchstem Lob und Anerkennung gereichte.
Faszinierend, was Laien leisten und vollbringen können.
Die Zugabe war keine Frage, ehe man sich auf den Heimweg machte, feierten die Sänger und viele Fans diesen Erfolgsabend.
MITWIRKENDE
- Männerchor Weiler
Musikalische Gesamtleitung: - Andreas Arneke
Solistinnen: - Barbara Arneke (Mezzosopran)
- Birgit Auweiler (Sopran)
Band: - Manuel Seng (Klavier)
- Rainer Heute (Saxophon)
- Max Jentzen (Schlagzeug)
Moderation: - Gerhard Lautz und Adam J. Schmitt
Technik/ Licht: - Jürgen und Philipp Bootz, Peter Metzler