Weiler. Einen ganzen Sternenhimmel voller musikalischer Glanzlichter setzen die Mainzer Dombläser und der Männerchor Weiler, der zum 20. Weihnachtskonzert eingeladen hatte. Schon zwei Stunden vor Beginn drängten sich die ersten erwartungsfrohen Zuhörer in den vom Kerzenlicht erhellten Kirchenraum der neugotischen Magdalenenkirche, in deren schlanken Gewölbebögen sich das Licht in den Tiefen des Raumes verlor.
Die Kirche war bis auf den allerletzten Platz besetzt und selbst die Empore hatte kaum noch einen freien Sitzplatz.
Genau die richtige Atmosphäre für ein Konzert, das instrumentale und vokale Glanzlichter über das 1½ stündige Programm setzte, von Gerhard Lautz und Adam Schmitt in einer stilvollen Begleitung von Information und meditativen Texten moderiert.
Jürgen und Philipp Bootz mit Peter Metzler sorgten für den guten Ton, damit die Worte und Klangerlebnisse in die Tiefe des Raumes getragen werden konnten.
Die Mainzer Dombläser
Mit den Mainzer Dombläsern hatten die Weilerer einen Klangkörper gewonnen, der virtuos seinen Part ausfüllte, außerordentlich stark bei Kabinettstücken englischer Bläsermusik aus Barock und Romantik und souverän bei den romantischen Partiten.
Sie beherrschen die ganze Palette der Dynamik vom feinsten Piano bis zum majestätischen Kathedralklang italienischer Renaissancewerke. Die farbigen Sätze einer Purcell-Suite trafen ebenso ins Schwarze wie die Sonaten und Canzonen des italienischen Frühbarock. Händels Wassermusik, eines der beliebtesten Stücke des Barock, lies nahezu frenetischen Beifall aufkommen, nachdem die letzten Akkorde des Allegro majestoso verhallt waren. Auch die übrigen Instrumentaldarbietungen des Bläserquintetts wurden mit begeistertem Beifall bedacht, wobei ein traditioneller Satz des Adeste fideles herausstach.
Werke für Bläserensemble mit Chor
Diese gehören nicht gerade zu den gängigen Musikangeboten. Gleichwohl hatte Andreas Arneke, der vitale Chorleiter des Meisterchores, der immer wieder neue chorischen Akzente zu setzen versteht, mit Hammerschmidts „Machet die Tore“ starke Vokal- und Instrumentalpassagen spannungsvoll gegeneinander gesetzt, was ganz starken Eindruck hinterließ.
Beim Chorwerk „Hark, the herald angels sing“, den Felix Mendelssohn-Bartholdy als Festgesang zu einem Gutenbergfest komponierte und der mit einem englischen Text unterlegt zu einem weltbekannten weihnachtlich-königlichen Festgesang wurde, übertrafen sich Musiker und Sänger gleichermaßen.
Man hörte zeitweise die Kerzen knistern.
Ganz beachtlich für einen Laienchor, dass er punktgenau die Intonation seines Musikparts übernimmt und bis auf den letzten Schwingungsbogen genau seinen Einsatz liefert. Das belegt Gesangsqualität und die zielgerichtete Vorbereitung mit der der Chorleiter seine 43 Männer „präpariert“ hatte.
Musik aller Stilepochen
In seinen Chorsätzen schritt der Chor durch alle Stilepochen, vom „Pueri concinite“ des Renaissance-Komponisten Gallus, über das „triersche Christkindlein“ des frühbarocken Praetorius („Es ist ein Ros entsprungen“), den Klassiker Beethoven („Hymne an die Nacht“) bis in die Romantik, für die die Werke Schuberts („Im Abendrot“) und Adolphe Adams („Cantique pour Noel“) standen.
Hier bewiesen die konzertant geübten Sänger ihr Können, vom feinsten Piano bis zum stimmstarken Forte.
Stark in Tempi und Phrasierung und in beeindruckender Dynamik wurden die Klangbögen ausgesungen, wobei man glauben konnte ein Tontechniker würde dort am Mischpult arbeiten.
2017 MGV Weihnachtskonzert
Chor unter der Leitung von A. Arneke
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Mainzer Dombläser
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www.mainzer-domblaeser.de
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Moderation Adam Schmitt ...
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... und Gerhard Lautz
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Männerchor Weiler
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Männerchor Weiler und Mainzer Dombläser
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Plakat
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Programm
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Allgemeine Zeitung Bingen
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Weihnachtskonzert im Kerzenschein
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Gemeinsames Schlusslied
Ein Hauch, das „Stille Nacht“, Ausdruck der deutschen Weihnacht schlechthin, leitete über zum gemeinsam gesungenen Schlusslied „O du fröhliche“.
Das Resümee zogen die Zuhörer mit nicht enden wollendem Beifall für ein Konzert, das in der Weihnachtskonzertreihe des Männerchors Weiler einen besonderen Platz finden wird.
Großes Lob und hohe Anerkennung, gerade auch von fachkundigen Gästen, begleiten die Sänger jetzt in ihre verdiente Weihnachtspause.
Programm:
- Im Abendrot [Franz Schubert]
- Prince of Denmark's March [Jeremiah Clarke]
- Machet die Tore weit [Andreas Hammerschmidt]
- Vom Himmel hoch [Martin Luther]
- Suite aus der Wassermusik [Georg Friedrich Händel]
- Hymne an die Nacht [Ludwig van Beethoven]
- Suite: Intrada, Rondo, Dido's Lament, Trumpet Tune [Henry Purcell (1659-1695)]
- Pueri concinite [Jacobus Gallus]
- Aus der Sonata "Saint Mark" Grave [Tomaso Albinoni(1671-1750)]
- Es ist ein Ros entsprungen [Michael Prätorius]
- Traditionell [Adeste Fideles]
- Cantique pour noel [Adolphe Adam]
- Hark, the herold angels sing [Felix Mendelssohn-Bartholdy]
- Canzona [Giovanni Gabrieli]
- Stille Nacht, heilige Nacht [Franz Gruber]
- O du fröhliche (Alle)