• Letzte Änderung: Do, 12. Dez 2024, 18:01.
Internetseite des Männerchores Weiler bei Bingen

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[Singendes Land, Nummer 4, Dezember 1985]

13. Meisterchorsingen Weiler: Gewinner SonntagDass das Interesse an den Meisterchorsingen über die Jahre nicht erlahmt ist, zeigte die Zahl der Chöre, die sich für dieses Singen angemeldet hatten: 16 Männerchöre, 6 gemischte Chöre und 4 Frauenchöre, insgesamt 26 Chöre mit rund 1200 Sängerinnen und Sängern.

Obwohl inzwischen bekannt wurde, das seitens des Musikausschusses des Sängerbundes Überlegungen angestellt werden, die Bedingungen für das Meisterchorsingen umzustrukturieren, fand dieses Singen noch unter den herkömmlichen Bedingungen statt: Jeder Chor hatte einen Pflichtchor, ein selbst gewähltes Chorwerk und ein Volkslied der Jury vorzustellen.

Die Chöre, die höchstens 1,49 Punkte erreichten, dürfen sich „Meisterchor“ nennen. Die anderen müssen nach jetziger Regelung beim Kreisleistungssingen wieder ansetzen.

Auch diesmal ließ die dreiköpfige Jury sich auf keine Kompromisse ein: Die Herren Klaus Fischbach, Trier, Wilhelm Heinrichs, Linz, und Gerhard Wind, Heddesheim, versahen ihr verantwortliches Amt durchweg im Sinne des Begriffes „Meisterchor“.

Wieder einmal zeigte es sich, wie schwer es unseren Chören fällt, außerhalb einer technisch perfekten Darstellung auch die künstlerischen Seiten eines Chorwerks zu begreifen.

13. Meisterchorsingen: Das WertungsgerichtUnd hier müssen auch die Wertungsrichter in unterschiedlichen Relationen ihr schwieriges Amt versehen. Von den 26 Chören (2 weitere sagten kurz vorher ab) konnten 11 den Titel Meisterchor ersingen. Das sind 42% der angetretenen Chöre. An dieser Prozentzahl wird sichtbar, welche Anforderungen doch gestellt werden. Ein Chor muss in den Grundparametern Tonreinheit, Rhythmik, Dynamik, Aussprache und Chorklang absolut sicher sein. Bei manchen gemischten Chören zeigte sich besonders in den Sopranen der Mangel an stimmbildnerischer Arbeit.

Die Soprane waren streckenweise nicht in der Lage, die obere Grenze der Normallage intonationsschön und klangvoll zu bringen Manche Männerchöre hatten besonders in den Mittelstimmen noch sehr zu kämpfen. Dennoch sahen die Chöre, die sich nicht qualifizieren konnten. mehr ihren eigenen Einsatz für dieses Singen als die effektiven Mängel, so dass es auch schon einmal zu Verstimmungen kam.
Der jähe Absturz nach großen Motivationsschüben ist ja eine der problematischen Seiten solcher Vergleichssingen.


13. Meisterchorsingen: Gewinner SamstagFolgende Chöre konnten sich zum „Meisterchor des Sängerbundes Rheinland-Pfalz“ qualifizieren: MGV EINTRACHT Wallmerod, Leitung Hugo Schuth (1,22 P.), MGV AMICITA Mendig, Leitung Werner Lohner(1‚36 P.)‚ Frauenchor Heistenbach, Leitung Heidi Weiler (1,36 P.)‚ MGV 1876 Windesheim, Leitung Günter Stauer (1,44 P.)‚ MGV 1872 Waldrach, Leitung Rudolf Lauterbach (1,14 P.)‚ MGV LIEDERTAFEL 1927 Irsch/Saar, Leitung Alfons Paulus (1 ‚33 P.), MGV LIEDERKRANZ 1884 Saulheim‚ Leitung Johannes Eisenberg (1 ‚44 P.)‚ Gemischter Chor LIEDERTAFEL Hellenhahn, Leitung F. J. Kexel (1,44 P.), Sängervereinigung 1886 Heidesheim, Leitung Klaus Ochs (1,47 P.)‚ Gemischter Chor 1891 Alterkülz, Leitung Walter Blatt (1.33 P.), IDARER MGV Idar- Oberstein, Leitung Hans Otto Kleinkopf (1‚44 P.).
SINGENDES LAND gratuliert den meisterlichen Chören.

Der MGV Weiler hatte die Ausrichtung dieses Meisterchorsingens übernommen. Der Chor wollte sich selbst beteiligen. konnte aber wegen eines Unfalles seines Chorleiters Willibald Stipp kurzfristig nicht teilnehmen. Umso mehr ließen es sich die Sänger mit ihren Ehefrauen angelegen sein, den anwesenden Chören und den Besuchern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Küche und Keller waren wohl bestellt und das zu eigentlich heute schon abenteuerlich günstigen Preisen.

Präsident Adam J. Schmitt führte unauffällig die mustergültige Regie, war überall ansprechbar und vermittelte mit seiner Mannschaft den Eindruck, als würde der Männergesangverein Weiler so etwas jedes Jahr mehrmals durchführen.

Organisatorisch perfekt ließ es sich der Verein nicht einmal nehmen, die Amtsträger aus dem Sängerbund kostenlos zu bewirten und setzte einen Höhepunkt seiner Gastfreundschaft dadurch, dass er den 3 Jurymitgliedern je einen Weinknorz schenkte. was diesen 3 Herren noch nie widerfuhr. So muss man neidlos feststellen, dass Weiler mit seiner akustisch so günstigen Halle und dem rührigen Gesangverein einen erinnerungsträchtigen Punkt in der Geschichte der Meisterchorsingen gesetzt hat und man wünschen möchte, dass eine ähnliche Veranstaltung in diesem angenehmen Ort wieder einmal stattfinden kann.

H. S.

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