KONZERT Männerchor Weiler stellt sein Können eindrucksvoll unter Beweis
[Allgemeine Zeitung Bingen, 31.12.2015]
WEILER - (red). Zum 17. Mal hatte der Männerchor Weiler zum „Weihnachtskonzert im Kerzenschein“ in die Pfarrkirche St. Maria Magdalena eingeladen.
Schon lange vor Beginn gab es kaum noch Sitzplätze und viele begnügten sich mit einem Stehplatz oder einem Notsitz in den Gängen oder stiegen mühsam zur Empore hinauf. In mehrjähriger engagierter und leistungsorientierter Chorarbeit mit anspruchsvollen Konzerten hat sich der Männerchor einen Namen gemacht und eine große Fan-Gemeinde aufgebaut. Nur so, meinen Vorstand und Chorleiter, könne ein Männerchor auch in Zukunft bestehen.
Kerzenlicht durchflutete das hohe gotische Kirchengewölbe, ließ wundervoll weihnachtliche Stimmung aufkommen. Jürgen und Philipp Bootz unterstrichen dieses Ambiente mit dem richtigen Licht. Chorleiter Andreas Arneke hat den Chor im vierten Jahr seines Dirigates deutlich auf Leistung geformt und ihm auch ein neues Klangbild gegeben, Ausdruck der eigenen künstlerischen Kreativität.
Zu spüren war eine ganz intensive Arbeit mit Aussprache und Dynamik, was die Sänger und die Zuhörer gleichermaßen packte. Die Sänger waren mit großer Begeisterung und hoher Anspannung bei der Sache und ließen sich aufmerksam und konzentriert zu höchsten Leistungen führen.
Als „Sahnehäubchen“ war die Mezzosopranistin Barbara Arneke dabei, die in der Arie „Expectans“ aus Camille Saint-Saens’ Weihnachtsoratorium ihre gesangliche Brillanz ebenso unter Beweis stellte wie bei den gemeinsamen Chören wie Cesar Francks „Panis Angelicus“, Adolphe Adams „Cantique pour Noel“ oder der „Abenddämmerung“ von Karl Josef Müller.
Beim Trommellied übernahm Wolfgang Meinel versiert den „Trommelpart“.
A cappella kann ein Chor zeigen, was er kann, und das gelang den Weilerern exzellent beim barocken Händel, bei klassischen oder romantischen Chorsätzen.
Bei „Stille Nacht“ waren Sänger und Zuhörer gleichermaßen angespannt und zutiefst gerührt. Nach gut 75 Minuten bat Dr. Andreas Stipp an der Kirchenorgel alle, Akteure und Zuhörer, zum großen Schlusschoral „O du fröhliche“.
Die verbindenden Texte hatten Gerhard Lautz und Adam Schmitt zeitkritisch, informativ und einfühlsam ausgewählt.
Der lang anhaltende, zum Teil frenetische Beifall am Konzertende und ganz besonders die vielen positiven und auch überschwänglichen Kommentare aus berufenen Mündern, auch der Ehrengäste Bürgermeister Thorn und Ortsbürgermeisterin Bell, bestätigten dem Chor eine herausragende Leistung.