Fahrt nach Geiersthal war ein Erlebnis / Gemütlichkeit, Freude und Begeisterung
[Allgemeine Zeitung Bingen, 06.10.82]
sch. WEILER. Zu einem unvergessenen Erlebnis wurde die Fahrt des Männergesangvereins „Liederkranz“ 1886 Weiler nach Geiersthal / Bayrischer Wald. Die Sänger, Begleiter und Angehörige, insgesamt rund 100 Personen, starteten in zwei Bussen auf die lange Fahrt.
Eine zünftige Rast auf der Hinfahrt ließ die erwartungsfrohe Schar zu einem fröhlichen Völkchen werden, das am Anreisetag spät nachmittags den Zielort erreichte, wo die Gastgeber bereits die Ankunft mit „Schnoizern“ gestalteten.
Der Gesangverein Geiersthal mit seinem Vorstand Kastl hieß die Besucher willkommen. Nachdem man sich in den Quartieren „eingenistet hatte“ gab es am Abend ein gemütliches Beisammensein bei bayrischer Volks- und Heimatmusik, in dessen Verlauf auch der Bürgermeister der Gemeinde, Hilmer, Grußworte sprach.
Der Vorsitzende des MGV Weiler, Adam Schmitt, dankte für die freundliche Aufnahme.
Der zweite Besuchstag begann mit einer Rundfahrt zum bayrischen Naturpark. In der Glashütte in Bodenmais konnte man sehr eindrucksvoll die Glasbläser beobachten.
Nach der Mittagspause und einem kleinen Einkaufsbummel ging es weiter nach Zwiesel, zum Bauernhausmuseum nach Lindberg, wo man die besondere Eigenart des „Woidlers“ und seinen Lebensraum verstehen lernen konnte. Tiefen Eindruck machte ein Abstecher zum Grenzpunkt Bayrisch Eisenstein an der Grenze zur CSSR. Über den Großen Arber ging es zum Arbersee, wo man das prächtige Wetter zu einem Spaziergang an dem romantischen Ufer des Gewässers nutzte.
Nach GeiersthaI zurückgekehrt, traf man sich am Abend zu einem bayrischen Heimatabend, in dessen Verlauf die Gastgeber mit sehr großer Mühe, Sitten und Brauchtum ihrer Heimat demonstrierten. Die Chöre der Gastgeber und der Gäste wechselten mit passenden Chören und Volksliedern die Programmpunkte ab, Gestanzln, Einlagen und natürlich auch der Austausch von Gastgeschenken durften nicht fehlen.
Am letzten Besuchstag ernteten die Weilerer Sänger unter Chorleiter Willibald Stipp großes Lob und Anerkennung für die „meisterliche“ Leistung der Gottesdienstgestaltung. Der Zelebrant als auch Gäste und Touristen waren von der Leistung des Chores so angetan, daß man ihnen auf dem Kirchplatz Applaus zollte und viele Worte der Bewunderung.
In einem zünftigen Frühschoppen waren dann die Weilerer am Zuge, einmal in Bezug auf ein erfrischendes Bier, einen „Bärwurz“ aber auch was die urwüchsige rheinische Gemütlichkeit anging. Da war die Freude und Begeisterung, die sich auch in schmetternden Liedern ausdrückte, über diese schönen und gelungenen Tage im Bayrischen Wald, kaum in Grenzen zu halten.
Nach dem gemeinsamen Mittagstisch hieß es Abschiednehmen. Dankesworte der Gäste, ein „Aufwiedersehen“ der Gastgeber und ein großes Aufgebot gab es zur Verabschiedung: Dann rollten die Busse gemütlich gen Heimat, wo man am späten Abend eintraf.
Das Resümee dieser Reise war reine Begeisterung.
Nicht zu vergessen auch den Dank an Franz Kellermeier, der diese Fahrt in seine Heimat maßgeblich vorbereitet und mitorganisierte hatte.
