Weiler. Eine Demonstration hohen gesanglichen Könnens bot das Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena Weiler, das der Männerchor des  MGV „Liederkranz“ 1886 e.V. jetzt schon seit 14 Jahren darbietet.

In diesem Jahr erfuhr das Programm, mit der Einbindung des katholischen Kirchenchores „Cäcilia“ Weiler unter seinem dynamischen Leiter Dr. Andreas Stipp, eine wertvolle Bereicherung.

Dieses alljährliche Konzertieren hat bereits Tradition - gleichwohl ist es den Weilerern gelungen, durch ein farbiges und anspruchsvolles Programm neue Akzente zu setzen, neue Konzertbesucher zu gewinnen und die Stammbesucher zu begeistern.

Hierbei ist bemerkenswert, dass Zuspruch und Nachfrage schon seit Jahren aus der ganzen Region kommen.

Bereits knapp eine Stunde vor Beginn strömten die ersten Besucher in die Kirche, die mit Kerzenlicht, das sich in den hohen gotischen Gewölben verliert, den stimmungsvollen Rahmen für das Konzert gibt.

Jürgen Bootz, ein Meister des Lichtes, hat wieder feinfühlig den richtigen Mix aus Farben und Licht gefunden, ohne die besondere Wirkung der vielen Kerzen im Kirchenraum zu tangieren.

Er sorgte auch für eine ausgezeichnete Übertragung, damit das zarteste Piano gut herüber kam.

Die Chöre waren, gerade in Bezug auf Dynamik und Aussprache hoch konzentriert und  hervorragend von den Chorleitern Andreas Arneke und Dr. Andreas Stipp instruiert, um eine ausgezeichnete Gesangsleistung abzuliefern.

Da waren Endsilben ebenso geprobt wie Tempi, die manches „alte Werk“ auf einmal ganz anders, neu und überaus ansprechend erschienen lies.

Den gut 80 Sängerinnen und Sängern aber auch dem Solisten Klemens Ludwig war deutlich anzumerken, dass ihnen das Musizieren riesigen Spaß macht.

Mut hatten die Chorleiter ohnehin bewiesen, dass man in eine wohl gesetzte Abfolge, mit einer thematischen Steigerung, Werke aus allen Stilepochen eingestellt hatte.

Ob es die typischen Klänge der Renaissance eines Andreas Hammerschmidt mit „Machet die Tore weit“, des breiten strahlenden Barock eines Johann Sebastian Bach, oder die filigrane Klassik, der beschwingenden Romantik bis zur Moderne waren.

Da fanden sich auch Spirituals und Gospels in bester Gesellschaft mit opernhaften Werken der französischen Schule von César Francks "Panis angelicus" oder Adolphe Adams "Cantique pour Noel".

Die gefühlvolle "Abenddämmrung" des Zeitgenössen Karl Josef Müller bereicherte Klemens Ludwig mit seinem voluminösen Bass-Solo und die "Weihnachtsglocken" von Hermann Sonnet machten alle Dynamik und Dramatik chorischen Singens erlebbar.

Das zarte Lied der "Stille Nacht" war so bewegend angelegt, dass man das Knistern der Kerzen hören konnte. 

Eine Darbietung, wie man sie nur selten zu hören bekommt.

Beide Chöre unterstrichen den Ruf der Gemeinde für hohe Gesangskultur, dass man diese hohe Schule des Singens in ganz besondere Weise pflegt, bewiesen beide Chöre eindrucksvoll.

Auch der lange anhaltende Beifall am Ende des Konzertes, unterstrich dies.

Nach fast 90 Minuten einer kurzweiligen und spannenden Liedfolge, mit gefühlwollen Instrumentaldarbietungen am Klavier von Andreas Arneke aus dem Werk von Max Reger und Robert Schumann, einer sehr dezenten Moderation von Gerhard Lautz und Adam Schmitt, war die Begeisterung einhellig.

"Es war wieder super!" oder "eenfach klasse", "was war dass so schee" waren die Kommentare einzelner Besucher, die nicht alle einheimischer Mundart waren; die Akteure erfüllt es mit Stolz.

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